Zwei
Personen. Zwei Frauen. Scheinbar jung - doch schon sehr alt.
Zufällig vorgefunden. Dort bekannt und nicht erkannt, haben sie
sich
versteckt in einen Raum begeben, der unaussprechlich auf das wartet was
erst kommt: das ist das Nichts. Das Nichts wartet auf das was wir
erhoffen.
Was für eine Arbeit
entsteht, wenn Menschen Blätter übermalen, um sich sicher zu
sein in
der Welt vorzufinden, was sie erhoffen, dessen sie schon früh
verlustig
zu gehen gemeint haben mussten? Ist das Folge eines Symposions
über elektronische Musik und konkrete Poesie? Eine Welt, in der
der
Eintritt über den Stempel auf der Haut geht und in dem das Leben
sich
in Zyklen bewegt, wie die Erdfurchen am Feld um diesen Raum herum?
Der Ort der Aufnahme war
nahe einem Grenzübergang der europäischen Staatengemeinschaft
in einer weiten Ackerlandschaft, wo Hasentreibjagden den Herbst
bestimmen und oft auch Menschen im Auto versteckt darauf hoffen, bald
einen großen Windrädergürtel zu erreichen, ab dem die
fliegenden Grenzhinterlandpersonenkontrollen sicher nicht mehr erfolgen.
Als ich als Zuschauer zu
dieser Aktion gekommen war, habe
ich sofort an den Begriff "Arme Kunst" gedacht. Natürlich auf
Italienisch. Der Begriff der "Armen Kunst", der "Arte Povera",
des
Einfachen, des schlichten Materials, des Dürftigen, des
Verlorenen,
diese Grundlage wurde völlig erfüllt. Das
einfache Material kann Schlichtheit bedeuten, oder eine Verringerung
der
Hoffnung hin auf nackte Existenz, die verbleibt - die
"Entstehung" des "Nichts".
Die Aufnahme dieser
Aktion erfolgte mit der kleinsten Kamera, die eben diesem Thema
angemessen, mit notwendigster Qualität Bewegtbild und einfachsten
Ton
notiert. Die kleine Leica für die Hemdtasche, die als
Fotoapparat auch simple Video und Tonaufzeichnung bietet. Technik Arte
Povera. Laufzeit 14:51 Minuten.
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